Lyrik aus Haiti (weiden)

fugo diethelm

Monat: Januar 2008 Seite 3 von 10

Logisch ?

Unlogisch

Wenn ich mir
Die Lampe
Fülle

Wieso
Ist da kein
Licht
 

Augenblick

Selbst
Wenn ich die Augen
Schliesse

Muss
Ich wachsam
Sein

Dass ich nicht
Von dir
Träume
 

Geburtstag 18.Jan.

Ich zähle deine Jahre
Nicht

Nicht die Kerzen
Auf deinem Kuchen

Lass mich sanft und fein
Den Eingang zu

Deinem Herzen
Suchen

Laut sein

Ich möchte schreien
Ganz laut schreien

Aber mir fehlen
Die Worte

Und deinen Namen
Den sage ich nur

Ganz leise
 

Mist

Da gibt’s Leute
Die schreiben ganz sanft und selten

Einfach so
Gedichte

Die haben dann Inhalt
Und geben vielleicht auch Halt

Da schreib ich lieber
Wie der Hahn auf dem Mist

Seite um Seite voll
Und mach mir

Meinen ganzen Miststock
Ganz alleine und

Gleich selbst
 

Waschtag

Meine Schuhe
Wechsle ich jeden Tag

Oder meine Kleider
Die Haare

Sind abgeschnitten
Habe mich abgebrüht

Mit heissem Wasser
Und duftender Seife

Du aber haftest
Scheinbar tiefer
 

Herbst

Das Korn
Ist abgemäht

Die Mohnblume
Verwelkt

Die Kartoffelfeuer
Brennen

Die Sonne verliert
Ihre Kraft

Sag meine Liebste
Woher nehme ich mein Licht

Meine Äste weiter auszustrecken
Nach dir
 

Ohne Titel 4

Diese Lüge
Kann nicht schweigen

Diese Lüge
Kann nicht schreiben

Wo Liebe ist
Ist Musik

Also singe ich
 

Ohne Titel 3

Heute Nacht kann ich nicht schweigen
Ich habe dir in deine Augen gesehen

Heute Nacht könnt ich
Vom Tod dem allzu frühen schreiben

Etwa geh weg du Schatten
Du Blei an meinem Fuss

Ich hab in deine Augen gesehen
Wohin ist mir das Leuchten entflogen

Wie der Schmetterling der schillernd
Und ohne Weh und Ach

Von der Katze zerfetzt
Am kalten Boden liegt

Wie habe ich dich geliebt
Und mich eingeschifft tief in dir

Du hältst deinen Hafen
Und dein Herz verschlossen

Für mich Und dein Licht
Scheint für einen anderen

Oder nur für dich
 

Kuss

Wenn wir uns küssen
Blühen unsere Herzen

Und Feuer wird in uns
All umher singen Liebesvögel

Der Mond wird voll und hell
Verscheucht letzte Nebelfetzen

Das Blau in unseren Augen
Wird zum weiten Ozean

Uns drängen unsere  Blüten
Zur goldnen Frucht

Wir säen weich
Neue Kussessamen 

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