Lyrik aus Haiti (weiden)

fugo diethelm

Monat: Juni 2008 Seite 1 von 4

Wendepunkt

Nach zehn Jahren
Des Winters

Lade ich mich ein
Mich zu verlieben

Vielleicht wird
Schatten sein

Oder Meereswind
Und Sonne

Ich lade mich ein
Erneut

Am Leben
Teilzuhaben.
 

Frühlingsduft

Verschlafenes Dorf trunken von Frühlingsduft

Monderhellt gebettet in Nachthimmel

Weiter dann tanzendes Seeufer

Promenadenladend eingekreist von Laternen

Während mitten durchs Ich unvergleichlich

Sommernachtsschwärze gemischt mit Winterkälte

Tropft

Weinende Sterne triefen

Umhüllen Weinwahrheit

Mit schleimigfeuchtem Liebeskummer

Nachtfalter glühen an lichter Laterne

Und also ich

In Gedanken an dich
 

Weshalb

Weshalb liebst du mich meine Liebe
Sind es dieselben
Tausend Gründe

Weshalb mein Herz
Mein Körper
Meine Seele

Nach dir dürsten.
 

Weiss Fischli ?

Weiss mein Auspuff, wie ich heiße?

Bin ich wo, wenn ich meine, dass ich nicht da sei?

Wo gehen die Gedanken hin, wenn ich schlafe?

Wo gehen die Gedanken hin, wenn ich an nichts und niemanden denken will ?

Gibt es mich noch irgendwo sonst auf der Welt ?

Weiss der Wein, dass er mich betrunken macht ?

Woher wissen die Wellen, dass sie nicht übers Land gehen ?

Wie sieht das Licht im Dunkeln aus  ?

Woher weiss das Echo, wo zurück es gehen soll ?

Wie sähe ich aus, wenn ich Fritz heissen würde ?

Was wäre ich, wenn ich Sybille geheiratet hätte ?

Wissen Krokodile, dass sie grün sind ?

Woher weiss meine linke Hand, was die rechte tut ?

Wieso darf man zwei Fragen stellen ohne eine Antwort zu kennen ?

Woher bekommen Fragen ihre Antworten ?

Warum weiss die Frau, die mich glücklich macht, nichts von ihrem Auftrag ?

Warum hiesst Frau Berg nicht Frau Tal ?

Weshalb verbreiten Ansichtskarten keine Ansichten ?

Wo ist meine Welt ? Und wenn sie noch nicht erfunden worden ist ?

Woher weiss der Volleyball, dass er nicht ins Tor springt ?

Kann Mann zu viel Kaffee trinken ?

Warum haben Frauen zwei Brüste ?

Wolke

fugo wolke

Ohne Titel

Siehst du den
Gelben Mond

Die prallen
Vollen Kürbisse

Nachtkerzen
Den Himmel erobernd

Nachtschwärmer
Und Fledermaus

Nacht ist um uns
Licht in Erwartung

Morgen

Was bleibt uns anderes zu tun
Uns zu lieben .
 

Mut

Mir könnten alle diese Schiff gestohlen werden
Die Jachten
Die Motorboote
Diese ganzen teuren Kisten

Würde sie tauschen gegen eine Muschel
Eine weiche
Glitzernde
Muschel in deiner warmen Hand .
 

Deine Gesichter

Ich sehe in deinem Gesicht
So vieles

Die Tränen der vergangenen Tage
Das Ringen von Herz und Verstand
Sehe den Wunsch der Verbindlichkeit
Die Suche nach Heimat und Halt

Ich sehe die Angst, das Glück,
den Mut und die Verzweiflung
das Lachen und das Versinken
in Unsicherheit und Frage

Das Gesicht der bemühten Tochter
Das der blühenden Frau
Liebe erahnend und wartend
Auf das richtige Ja

Ich seh in deinem Gesicht
So vieles
Und in vielem mich
Keines dieser Gesichter verunsichert

Ich weiss alle zu lieben 
 

Schnell

Habe keine Lust
Auf das Gewesene

Freue mich auf das
Was sein wird

Und wenn es sein muss
Warte ich zehn Jahre

Oder bis übermorgen
 

An dich

Du bedienst und verwöhnst
Deine Gäste
Mit Wein und deinem Lachen

Wann bedienst und verwöhnst
Du dich
Mit mir
 

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