Lyrik aus Haiti (weiden)

fugo diethelm

Kategorie: Wege Seite 3 von 4

Feuer

Verlang nicht
Dass ich nicht mit dem Feuer
Spiele

Wenn du mich
Fortwährend
Entflammst
 

Manchmal

Manchmal
Denke ich laut

Verzeih
Dass du so

Von meiner grossen
Liebe erfährst
 

Wer

Wer
Bist du
Dass du mich
Die Namen meiner Freunde
Vergessen
Lässt
 

Ohne Worte – eben

Für
Meine Liebe

Wort
Ist sprachlos
 

Meine

Liebe ist unendlich
Gross und weit
Heute Abend

Und weil du willst
Dass das Heute
Alleine zählt

Streiche ich alle
Wenn und aber
Möglichst auch
Für immer
 

Heimatlos

Du Kindertraum des alten Kapitäns reissende Flut
Salzkruste ausgetrockneten Ebbensteins
Du Möwenschlag weisend zur heimatlichen Küste
Blumenumranktes Haus in geruhsamer Strasse

Trag mich dahin
Trag mich dorthin

Du Leuchtturm des Lachens
Muschel meiner Begierde
Landschaft der heissen Liebe Wasser des ewigen Pulsschlages
Handgeschnitzter Stock des unerbittlichen Alterns

Trag mich dahin
Trag mich dorthin

Legst du aber zum Schlafen dich schliesst du deine Augen
Ruhst du oder verschnaufst
Fahr ich hin fahr ich fort
Wische Bilder aus und überspüle mit Springflut
Unerbittlich ist meine Liebe

Und heimatlos
 

Lachen

Lass mich verhungern im tiefen Schlund des Meeres
Nimm mir mein Schiff und meine Insel
Aber vergiss dein Lachen nicht

Deine Gischt auf den Zähnen rotlippend umspannt
Die klare Mitternachtssonne deines Gesichts
Dieses Salz meiner armen Erde

Wenn du je mein Blut mir aus den Wunden wäschst
Oder der Krieg mich dir aus den Armen reisst
So bleib dabei lache

Denn dein Lachen wird mich erheben gegen alle Feinde
Wird Liebe sein, wird Rache sein und Lebenssinn
Und vergib mir und ihnen lachend
 

Das Bild

Dass ich in mir trage
Ist farbig bunt
Gleich einer Landkarte

Weckend das Verlangen
Deine weiten Täler
Zu entdecken
 

Frühling

Du bist ein weites Feld
Schneebedeckt
Ich lege mich als Sonne
Über deine Wiesen
Und lecke dein Weiss
Auf dass uns Frühling keime
 

Entdecker

Du zeigst mir Sonnenaufgänge
Ich dir blutrotene Abende

Du hörst den Wildbach
Ich den ersten Kuckuck

Du schenkst mir deine Sterne
Ich dir meinen gelben Mond

Du zeigst dich mir
Ich zeig mich dir

Unsere Lippen und Hände
Erforschen nächtelang
 

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