Lyrik aus Haiti (weiden)

fugo diethelm

Monat: März 2008 Seite 2 von 3

Versöhnung

Ich habe dir
Sonnenblumenkerne
Geschickt

Hoffe auf
Wachsen und Frucht
Auf neue Blüte

Vielleicht fressen auch die Vögel
Alles weg

Und werden wenigstens satt dabei
 

Haltlos

Ich möchte dich halten
Ich möchte dieses Halten halten

Und dieses endlos Halten wollen
Besiegelt mein Los

Macht mich
Haltlos
 

Komm

Ich komm nicht an
Ich komm nicht ran
An dich

Ich geh nicht
Ich entgeh dir
Nicht

Ich bleibe
Ich verbleibe
In dir

Du kommst nicht los
Du erlöst dich nicht
Von mir
 

Suche

Ich fühl mich im Schatten
Versteckt und abgedeckt
Von der Sonne
Ich steh im Dunkel

Suche verzweifelt den Lichtschein
Des kleinen grünen Pfeils
Zum Noteingang
Zu dir
 

Tränen

Die Tränen bleiben
Kleben auf feuchter Haut
Wenn du nicht schreibst

Denn deine Worte
Sind nicht vergessen
Aber verklungen

In der endlosen Leere
Meiner immer suchenden
Seele

Möchte endlich wieder
Horizont und Licht
Oder feuchte Haut

Mich zu vergraben

Ohne Titel

Deine weichen Brüste
Sind meine Lieblingsblumen

Und ich verspreche dir fleissig
Sie zu giessen mit meiner Zunge

Damit ihr sanftes Spitzenrot
Den ganzen Winter unsere Liebe wärmt

Ohne Titel

Die wenige Zeit
Mein süsser Sommervogel
Die wir gemeinsam haben
Wird uns zwischen den Fingern zerrinnen

Wenn wir nicht
Unsere müden Flügel glätten
Und uns Sterne einhauchen
Unser Blut zu reichen Strömen wärmen

Wege

Meine Wege
Sollen die des Herzens sein
Die der Liebe
Und der Wärme

Das sind die Wege
Mit den Kurven
Und den steilen Treppen

Das sind die Wege
Der kalten Einsamkeit
Und der salzigen Tränen

Die Wege der Wahrheit und des Lichts
Sollen die Strassen
Meiner Liebe sein
 

Konflikt

Meine Sprache mein Reden
Ist oft
Das Messer in deinem Herzen

Dein Schweigen deine Stille
Ist oft
Der Strick um meinen Hals
 

Ohne Worte

Die Früchte der Liebe
Sind zum Dörrobst
Der Erinnerung
Geworden
 

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